Der Anbau eines Bananenbaums aus einer Banane klingt zunächst wie eine faszinierende Idee, doch er stellt sich als komplizierter heraus, als man denkt. Bananen, wie wir sie aus dem Supermarkt kennen, sind aufgrund ihrer Samenlosigkeit nicht direkt zur Vermehrung geeignet. Stattdessen verwendet man üblicherweise Ableger oder Rhizome von bestehenden Bananenpflanzen. Trotzdem ist es interessant zu wissen, wie der Prozess funktioniert und welche Schritte notwendig sind, um erfolgreich einen Bananenbaum zu ziehen.
1. Auswahl und Vorbereitung des Rhizoms
Da die gewöhnlichen Essbananen (Musa spp.) keine Samen enthalten, beginnt der Prozess mit der Auswahl eines Rhizoms oder eines Ablegers von einer bestehenden Bananenpflanze. Diese Rhizome, auch „Suckers“ genannt, sind kleine Pflänzchen, die an der Basis einer erwachsenen Bananenpflanze wachsen.
Wählen Sie einen Sucker, der mindestens 30 cm groß ist und gut entwickelte Wurzeln hat. Trennen Sie diesen vorsichtig von der Mutterpflanze, indem Sie ihn mit einem scharfen Messer oder einer Schaufel abstechen. Achten Sie darauf, dass genügend Wurzeln am Sucker verbleiben, um das Anwachsen zu erleichtern.
2. Pflanzung und Bodenvorbereitung
Die richtige Bodenvorbereitung ist entscheidend für das Wachstum eines Bananenbaums. Bananen benötigen einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden. Eine Mischung aus Kompost, Sand und Gartenerde ist ideal. Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 5,5 und 7,0 liegen.
Pflanzen Sie den Sucker in ein Loch, das tief genug ist, um die Wurzeln vollständig zu bedecken, und festigen Sie die Erde um den Sucker herum. Der Abstand zwischen mehreren Bananenpflanzen sollte mindestens 4 Meter betragen, um genügend Platz für das Wachstum zu gewährleisten.
3. Bewässerung und Pflege
Bananenbäume sind sehr durstig und benötigen regelmäßige Bewässerung. Halten Sie den Boden stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann. In warmen Monaten kann es notwendig sein, die Pflanzen täglich zu gießen.
Bananenpflanzen benötigen außerdem viel Nährstoffe. Verwenden Sie während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen einen ausgewogenen, wasserlöslichen Dünger. Achten Sie darauf, dass der Dünger Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält, da diese Elemente entscheidend für das Wachstum und die Fruchtbildung sind.
4. Schutz und Ernte
Bananenbäume sind anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten, wie Blattläuse, Spinnmilben und Fusarium-Welke. Überwachen Sie die Pflanzen regelmäßig und ergreifen Sie bei Bedarf Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung.
Die Zeit von der Pflanzung bis zur Ernte kann zwischen 9 und 18 Monaten betragen, abhängig von den Wachstumsbedingungen und der Bananensorte. Sobald die Bananenstaude Früchte trägt, entwickeln sich die Bananen in Büscheln. Diese sind zunächst grün und reifen mit der Zeit zu gelben Früchten heran. Ernten Sie die Bananen, wenn sie voll ausgereift und noch fest sind.
Fazit
Obwohl es nicht möglich ist, einen Bananenbaum direkt aus einer handelsüblichen Banane zu ziehen, bietet der Anbau aus Rhizomen eine lohnenswerte und interessante Alternative. Mit der richtigen Pflege, Bodenvorbereitung und regelmäßigen Bewässerung können Sie erfolgreich einen Bananenbaum kultivieren und schließlich Ihre eigenen Bananen ernten. Es ist ein Prozess, der Geduld und Hingabe erfordert, aber die Belohnung in Form von frischen, selbst angebauten Bananen ist es allemal wert.